Das Glaukom –
Der grüne Star

Eine der gefährlichsten Augenkrankheiten in den Industrieländern ist das Glaukom. In Deutschland sind 2,4% der Menschen ab dem 40. und 7-8% ab dem 75. Lebensjahr davon betroffen. Im Endstadium der Erkrankung droht die Erblindung.

Die häufigste Ursache für das Glaukom ist ein erhöhter Augeninnendruck. Er entsteht durch die Behinderung des Kammerwasserabflusses. Durch die ständige Neuproduktion von Kammerwasser baut sich ein Überdruck auf, der auf den Glaskörper des Auges weitergegeben wird. Dadurch wird der Glaskörper auf die Netzhaut gepresst und beginnt die Nervenfasern des Sehnervenkopfes abzudrücken. Hält dieser Druck längere Zeit an, wird der Sehnerv dauerhaft geschädigt.

Nur in den seltensten Fällen spüren die Erkrankten den erhöhten Augeninnendruck, denn ein Glaukom verläuft schmerzfrei – das ist das Problem. Die auf Grund des geschädigten Sehnervs auftretenden Gesichtsfeldausfälle fallen zunächst kaum auf, da sie nur sehr langsam voranschreiten. Im Zentrum des Gesichtsfeldes bleibt die Sehschärfe sehr lange erhalten. Allerdings wird dann an den Rändern kaum noch etwas wahrgenommen. Das kann im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen.

Bei fortschreitender Erkrankung wird das Gesichtsfeld immer weiter eingeschränkt. Im Endstadium führt das Glaukom zur Erblindung. Es ist daher wichtig, etwa ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig die Augen untersuchen zu lassen, ebenfalls den Augeninnendruck. Diese Vorsorgeuntersuchungen sind völlig schmerzfrei.

Das Glaukom ist eine chronische Erkrankung und es ist nicht heilbar. Einmal eingetretene Schäden lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Umso wichtiger sind eine Früherkennung und der schnelle Beginn einer Therapie mit wirksamen Medikamenten, um weitere Schäden möglichst zu verhindern.

Die wichtigste Aufgabe der medikamentösen Glaukombehandlung ist es, den Augeninnendruck zu senken. Dem Arzt stehen hierfür eine Reihe von Medika- menten zur Verfügung, die meistens als Augentropfen angewendet werden. Die Behandlung muss – wie bei anderen chronischen Erkrankungen – lebenslang durchgeführt werden. Der Erfolg hängt im Wesentlichen von der Mitarbeit des Patienten ab.

Die Risikofaktoren

Jeden kann es treffen. Faktoren wie:

  • Alter
  • Vererbung
  • niedriger Blutdruck
  • hoher Augeninnendruck
  • afrikanische Abstammung
  • Neigung zu Durchblutungsstörungen
  • Verletzungen
  • Entzündungen des Augeninneren
  • eine längere Kortisonbehandlung

führen zu einem höheren Erkrankungsrisiko.

Therapiemöglichkeiten

Augentropfen

Die medikamentöse Behandlung mit Augentropfen ist eine der drei Säulen einer Glaukom-Therapie und insgesamt die häufigste Therapieform beim Glaukom. Es gibt eine Vielzahl hochwirksamer Augentropfen, die über verschiedene Wirkmechanismen den Augendruck senken können.

Manchmal müssen verschiedene Wirksubstanzen kombiniert werden, um eine sichere Druckeinstellung zu gewährleisten. Die Tropftherapie verlangt vom Patienten lebenslange Disziplin und Therapietreue.

Lasertherapie

Die Argon-Laser-Trabekuloplastik (ALT) oder selektive-Laser-Trabekuloplastik (SLT) ist ein erprobtes und sicheres Verfahren zur Augendrucksenkung.

Die Laserbehandlung kann den Augendruck in der Regel um 5 bis 10 mmHg senken.

Operative Behandlung

Wir wenden eine Reihe verschiedener operativer Verfahren zur Senkung des Augendrucks an. Die wichtigsten und am häufigsten verwendeten sind die chirurgische Ableitung oder Stent-Implanatate für das chronische Offenwinkelglaukom und die Iridektomie beim Winkelblockglaukom.

Die Behandlung des Glaukoms erfolgt zunächst mit augendrucksenkenden Augentropfen. Sollte eine solche medikamentöse Therapie nicht ausreichend den Augendruck senken, ist eine Laserbehandlung oder Operation in Erwägung zu ziehen.

Einmal eingetretene Schädigungen des Sehnervens (Atrophie der Sehnervenfasern) sind auch nicht mit einer erfolgreichen Operation wieder rückgängig zu machen. Daher ist es zwingend notwendig, vorbeugend – also bevor eine klinisch sichtbare Schädigung des Sehnervs aufgetreten ist – aktiv zu werden.

Möglichkeiten der Vorsorge

Viele wissen nicht, dass sie schon am grünen Star erkrankt sind und einen zuverlässigen Schutz gibt es nicht. Eine frühzeitige Diagnose kann jedoch vor den schlimmen Folgen dieser Erkrankung bewahren.

Der Laser Scanning Tomograph bietet Ihnen dafür ein Höchstmaß an Sicherheit. Wir können damit eine Erkrankung bereits Jahre vor dem Auftreten von Beschwerden zuverlässig erkennen.

Die 3-dimensionale Vermessung des Sehnervenkopfes ist herkömmlichen Untersuchungsmethoden weit überlegen, weil sie objektive Messergebnisse von höchster Präzision liefert.

Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und dauert nur wenige Sekunden. Ein hoch auflösender Laserscanner tastet den Bereich des Sehnervs dreimal an max. 9,4 Millionen Stellen ab. Daraus berechnet ein Computer alle erforderlichen Daten für eine sichere Diagnose.

Die Messwerte werden gespeichert und bei Folgeuntersuchungen automatisch mit den neuen Daten verglichen. So sind auch kleinste Änderungen auf dem Wege zum Glaukom auf Anhieb erkennbar.

Leider wird diese Technologie nicht von allen Krankenkassen voll unterstützt. Während alle privaten Krankenkassen sämtliche anfallenden Behandlungskosten erstatten, ist dies den gesetzlichen Krankenkassen durch das „Kostendämpfungsgesetz“ nicht gestattet. Pflichtversicherte Patienten müssen aber nicht zwangsläufig auf diese lebensverbessernde Technologie verzichten, es besteht hier die Möglichkeit der Übernahme eines Eigenanteils.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen PD. Dr. Dinslage und PD Dr. Kern in der Augenarztpraxis Bad Tölz gerne jederzeit zur Verfügung.